Handel mit dem Schicksal by Gardner Erle Stanley

Handel mit dem Schicksal by Gardner Erle Stanley

Autor:Gardner, Erle Stanley [Gardner, Erle Stanley]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


10

Gegen vier Uhr morgens kam Selby in Madison City an. Er trug die Fotografien der Fingerabdrücke des Babys und die Schmuckkassette mit den Briefen in seiner Mappe. Es war kühler geworden, man fröstelte beinahe in der klaren, trockenen Luft. Kurz nach Sonnenaufgang würde die Frische weichen und der dumpfen Schwüle Platz machen, die den Körper und die Haut wie in einem Backofen austrocknete.

Selby schlief bis gegen halb acht Uhr, nahm eine Dusche, rasierte sich und rief Brandon an, um ihm kurz über die Dinge, die er in San Francisco entdeckt hatte, zu berichten.

Der Sheriff sagte: »Ich bin froh, daß du die Reise gemacht hast, Doug. Hast du schon gefrühstückt?»

«Nein, noch nicht.»

«Willst du nicht bei uns etwas essen?»

«Nein, danke, Rex. Ich werde in der Stadt einen Bissen zu mir nehmen. Ich möchte direkt ins Büro gehen, muß dort einiges klären.»

«Ich habe in ungefähr einer halben Stunde mit Terry eine Besprechung. Sicher wäre es gut, wenn du dabei sein könntest», sagte Brandon.

«Ich werde kommen», versprach Selby.

Er frühstückte in einem Lokal in der unteren Stadt und fuhr dann zum Gerichtsgebäude. Im Büro des Sheriffs fand er Terry und Brandon im Gespräch.

«Nun, was gibt’s Neues?» fragte Selby.

«Mrs. Hunter identifizierte Mrs. Grolleys Leiche als die der Frau, mit der sie im Busdepot gesprochen hatte. Sie ist absolut sicher», erwiderte Brandon.

«Und was ist mit dem Baby, hat sie es auch schon angesehen?»

«Warum sollte sie? Wir fanden das Kind doch an dem Platz, den dir die Frau genannt hatte. Da gibt es doch keine... Halt, einen Moment, mein Junge, bist du einer bestimmten Sache auf der Spur?» fragte der Sheriff.

«Ich glaube wohl», entgegnete Selby. «Die Identifizierung des Kindes ist vielleicht wichtiger, als wir bisher angenommen haben.»

Sheriff Brandon stieß einen leisen Pfiff aus und sagte: «Du meinst, mit dem Kind stimmt etwas nicht?»

«Ich weiß es nicht», erwiderte Selby, nahm die Abzüge der Fingerabdrücke des Babys aus der Tasche und reichte sie dem Sheriff.

«Das sind die Abdrücke des Grolley-Babys. Sie sind von Gummispielsachen abgenommen. Für mich sind es nur kleine Schmutzflecken, aber Towner, der Experte in San Francisco, meinte, du würdest keine Schwierigkeiten haben, sie zu vergleichen.»

Terry sah sich die Bilder an, nahm ein Vergrößerungsglas aus der Tasche und studierte sie aufmerksam. Dann nickte er zustimmend.

«Es wird ganz einfach sein.»

«Worauf warten wir noch, wir wollen der Sache sofort nachgehen. Das Ergebnis kann sehr wichtig sein — wenn nicht in Verbindung mit dem Mordfall, so doch mit anderen Dingen.»

«Du meinst, mit dem Erbschaftsprozeß?» fragte Brandon.

Selby nickte.

Brandon kratzte sich am Hinterkopf und sagte: «Meinst du nicht, mein Freund, es könnte unangenehme Folgen für uns haben, wenn wir uns so direkt einmischen?»

«Warum?»

«Weil Carr auf der einen, Inez Stapleton auf der anderen Seite steht und mit aller Wahrscheinlichkeit der Mörder zwischendrin. Es ist wie der Teufel und das Meer.

Wenn wir neue Beweise auftischen, die keinem von beiden dazu verhelfen, das Erbe zu bekommen, werden wir uns Feinde machen, und das ist eine schlechte Sache. Helfen wir Carrs Klientin, so denken die Leute, er wäre so schlau und hätte uns übertölpelt. Geht der Streit



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